bookmark_borderZwischenstation

Bin wieder zuhause. Levi begrüßen und knuddeln, Sachen umpacken, morgen weiter nach Laach zu weiteren stillen Tagen. Lese ich, was ich geschrieben habe, spüre ich, dass ich nicht wirklich alles rüberbringen kann. Kaum zuhause, kommt mir wieder viel entgegen. Natürlich checke ich auch die Mails durch und kriege von einem Freund den Hinweis: www.augustiner-in-erfurt.de/aktuelles : die Donnerstagsmessen mit meinen Figuren. Eine echte Freude die ich zum Abschluss mit allen teile

Gottes Segen

bookmark_borderWeilburg

Die Altstadt ist eigentlich schön, aber das Drumherum nicht gepflegt. Mit den Übernachtungen ist es so eine Sache: frau muss nehmen, was sie kriegt. In diesem Fall das Hotel Lahnschleife. 4 Sterne superior, komischerweise nur 4 Euro teurer als die nette kleine Pension Lahnterrassen in Geilnau. Der Luxus ist jetzt für meine Füsse und Beine der leere Sauna und Schwimmbadbereich: es tut einfach gut. Dass so eine Wanderung, wenn es keine echten Pilgerunterkünfte gibt, nicht billig ist, kann sich jede(r) denken. Ich danke allen, die mich unterstützt haben. Auch wenn meine Mitschwestern ebenso großzügig sind und mir das gerne gönnen.

bookmark_borderGräveneck

Bis jetzt hat es nicht geregnet.

Als ich heute losgegangen bin, schien sogar die Sonne. Der Rundblick war wunderschön und der Weg im Wald so still, dass ich die Abzweigung verpasst und irgendwann auf einer Straße gelandet bin. Die Dame in meinem Schmartphone wusste auch nicht so recht Bescheid und versuchte mich quer durch den Wald zu lotsen. Als ich die Richtung hatte und aus dem Wald rauswar, konnte sie mich besser weisen und wusste sogar den Namen des Weges: Heerstraße….also ein alter Römerweg Richtung Aumenau. Ich bin zwar hier nicht den Lahnwanderweg gegangen, aber schön war der Weg trotzdem und nicht wirklich ein Umweg.

Von Aumenau ging es weiter Richtung Weilburg: Felder, Wiesen und viel Wald und überall an der Lahn oder oben auf den Hügeln kleine Ortschaften mit gut erhaltenen oder neuen Häusern. Die Menschen scheinen hier gerne zu leben, auch wenn der Weg zur Arbeit weit ist. Einmal hörte ich ein Geflöte und fragte einen Mann in einem Garten, was das ist: „Der Alteisenwarenhändler, der fährt jeden Tag durchs Dorf“. So was gibt es auch noch.

Nach 21 km wollte ich die 12 km bis Weilburg nicht mehr laufen und bin zum Bhf. Gräveneck gegangen. Dort gibt es WLAN, weil gegenüber der Campingplatz ist. Aber die Bahnhofsvorsteherin hat noch mit der Hand die Schranke für die Autos auf und zu gemacht: sowas gibt es hier auch.

Beim Warten auf den Zug hat mich ein Herr mit Behinderung in ein Gespräch bzgl. Corona verwickeln wollen. Als dann plötzlich der Zug da war, bin ich schnell reingesprungen und habe erst beim Austieg in Weilburg gemerkt, dass ich meine Stöcke stehen gelassen habe…. Also wieder mit dem nächsten Zug zurück. Jetzt sitze ich hier in Gräveneck, ruhe meine Beinchen aus und bin eine Stunde später in Weilburg. Wie schön, dass ich alle Zeit der Welt habe.

bookmark_borderRunkel bis Weilburg

Denk an deine Knechte!

Exodus 32,13a

Die Lesungen heute sind nicht einfach. Die Abschiedsreden werden mir immer, trotz Aha-Momenten, geheimnisvoll bleiben.

Da ich gestern schon bis Villmar gelaufen bin, aber nach Runkel zurückkommen musste, werde ich heute eine Abkürzung nehmen. So sind es 25 km statt 32. Die Strecke ist leicht und hinter Villmar soll ich sogar einen Fernblick in den Rheingau haben. Es ist herrlich kalt und noch trocken.

bookmark_borderwohin jetzt

Jetzt bin ich so ungefähr in der Mitte meiner Wanderzeit angekommen. Ab morgen kommt eine stille, einfache Stecke von Aumenau bis Weilburg. Bis jetzt habe ich mich körperlich nicht übernommen. Darüber bin ich froh. Ich mache mir auch keine Gedanken über nichts und lasse mir nur die Luft durchs Gehirn blasen.

Doch: ich habe überlegt, ob ich die Strecke wieder zurücklaufen soll….jetzt wird es doch nicht mehr so spektakulär. Aber es bleibt still, und darauf freue ich mich.

bookmark_borderRunkel

Bin am Nachmittag im Landhaus Schaaf, Runkel, gelandet. Als ich um 9 Uhr Richtung Balduinstein losging, war es noch sehr feucht und kühl, aber es regnete nicht mehr. Übrigens hat Balduinstein eine kleine katholische Kirche die zu meiner Freude offen war. Das zeigt, dass ich mich Limburg näherte und das evangelische Nassau verlassen hatte. Der heutige Weg ging leicht oberhalb der Lahn (der Lahnwanderweg ist im Grunde der alte Lahnhöhenweg). Kurz nach Balduinstein öffnete sich das Tal und der weg führte in einem großen Bogen durch einen schönen Buchenwald bis nach Fachingen. Von dort waren es nur noch 3 km bis nach Diez. Der Weg ist wirklich leicht. In Diez musste ich zwar durch den ganzen Ort laufen (wenn ich etwas vergessen oder gebraucht hätte, hier hätte ich mich eindecken können), aber der Zug Richtung Limburg und dann Runkel fuhr direkt, ich konnte mir gerade noch eine Fahrkarte ziehen.

In Runkel schien die Sonne wieder und der Weg über die Höhen Richtung Villmar war von ruhigen Feldern und Wiesen mit vielen blühenden Sträuchern geprägt. In Villmar wird der Lahnmarmor abgebaut, aber das Museum macht erst im April auf. Übernachtungsmöglichkeiten gab es auch nicht und so bin ih den schönen Fahrradweg in den Lahnauen zurückgelaufen und habe eine gute Unterkunft.

Denn er leitet sie voll Erbarmen

Jesaja

Heute ist es regnerisch. Ob ich bis Diez wandere und von dort nach Runkel fahre und ein Stück weiterlaufe bis Vilmar, wird mir das Wetter anordnen. Ich habe zwar regenfeste Klamotten, aber naja…. Wenn ’s nur bei dem nieseln bleibt, ist es okay. Für die Natur freue ich mich.